2.Tag/ 27.12.2001:
Von Bajawa nach Ruteng
Am morgen fahren wir nach einer Katzenwäsche und einem spartanischen Frühstueck mit Kaffe und einem Kecks weiter. Die Fahrt führt ganz idylisch durch eine, von dichtem und hohen Bambus umsäumte, schmalle Straße in das traditionelle Dorf Bena. Bena liegt am Fuße des höchsten Vulkans der Insel, dem Gunung Inerie und wurde von der indonesischen Regierung unter Denkmalschutz gestellt. Alle Häuser sind ausschließlich aus Bambus der umliegenden Wälder hergestellt und dürfen nur mit Bambusholz ausgebessert werden. Es spielt sich hier ein ganz normales Dorfleben ab. In der Mitte des Dorfes stehen Geisterhäuschen und Totenhäusern, wo immer noch animistische Rituale stattfinden. Davon zeugen auch die Büffelhörner mit denen die Häuser geschmückt sind. Auch wenn in einer Felsgrotte gleichzeitig eine Madonnenfigur verehrt wird, sind die Megalithkulturen immer noch lebendig und bestimmen das Dorfleben. Überigens nicht nur in Bena sondern auch in vielen anderen Dörfern im Inselinneren von Flores.
Am Nachmittag fahren wir weiter nach Ruteng zu unserer nächsten Unterbringung. Unterwegs unternehmen wir kurze Spaziergänge, denn die Straße führt durch eine tropische Landschaft. Es sieht aus als würde man durch ein Urwald fahren. Es wächst alles kreuz und quer in leuchtendem Grün und vereinzelt sieht man Menschen in diesem Dickicht. Jerry klärt uns auf, daß es sich bei diesem Urwald um "Gärten/Plantagen" handelt, wo Kakao, Kaffee, Vanille, Palmen - aus deren Früchten roter Zucker gewonnen wird - und noch viele andere Nutzpflanzen angebaut werden. Am Straßenrand werden einzelne Früchte zum Verkauf angeboten. Auch wir kauften paar Bananen, denn unterwegs gab es keine Warungs bzw. Keines, wo wir hätten essen wollen. In einem, wo auch alle Public Busse und Bemos Stop machten, mussten wir die Toilette benutzen, dies und ein Blick in die Küche hat uns gerreicht und der Hunger ist vergangen 😉 .